Montag, 10. Oktober 2011

Zu Besuch bei Margarete in Merkers in Thüringen


Ein goldener Oktober begrüßte mich in Thüringen mit viel Sonnenschein. Zum Glück konnte ich Margarete gleich überreden, das wunderbare Wetter zu nutzen und mit mir einen Ausflug zu machen. Niemand kann Thüringen besuchen, ohne auf der Wartburg gewesen zu sein - meinen Bericht darüber könnt ihr hier lesen: www.wikiduck.blogspot.com 

Und dann zeigte sie mir alle die Orte zwischen dem Rennsteig und der Wartburg, die sie zu ihren schönen Wandbehängen inspiriert haben. Als erstes besuchten wir die Drachenschlucht bei Eisenach. Darauf habe ich mich sehr gefreut, denn meine Besitzerin Era filzt leidenschaftlich gerne Drachen und so habe ich in meinem Entenleben schon außergewöhnlich viele Drachen persönlich kennengelernt.


Am Eingang der Drachenschlucht ist ein großes Schild mit einem Drachen drauf. Da habe ich noch ganz mutig posiert. Aber bald wurde der Weg enger und enger und die Wände immer steiler, bewachsen mit grünem Moos. Ich konnte mir wirklich gut vorstellen, wie da ein Drache durchgeschlüpft ist und dabei die Wände auseinandergedrückt hat, so wie sich der Weg hier windet. Wir Wanderer mussten auf einem Gitter laufen, unter dem ein Bach hindurchrauscht. Wenn es da mal Hochwasser gibt... - na zum Glück bin ich eine Ente und kann schwimmen! Als wir an die Stelle auf dem letzten Bild kamen wurde es mir dann doch sehr mulmig und ich war froh, wieder in Margaretes Rucksack schlüpfen zu dürfen. Den Rest des Weges habe ich mich tragen lassen.

Wieder zu hause angekommen, durfte ich den Wandbehang "Drachenland" ganz genau anschauen. Wie mir Margarete erklärt hat, soll er nicht die Drachenschlucht abbilden, sondern nur das Gefühl vermitteln, das man dort hat, dass ein Drache durch seine Anwesenheit das Land geformt hat.

Nach der Drachenschlucht ging es weiter zur Elfengrotte, hier auf dem mittleren Bild zu sehen.

An vielen Orten, an denen wir vorbeikamen hatte ich das Gefühl dass hier tatsächlich noch magische Wesen leben, Elfen und Einhörner und Drachen. Ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wald und Wasser und Fels und Licht und Schatten... .
Margarete hat mir das mit der Inspiration so erklärt: Sie malt bzw. filzt nicht die Bilder, die sie gesehen hat, sondern flicht aus den Eindrücken, die bei ihr nachwirken, eigene Bildgeschichten.


Die Knöpflesteiche lagen auf dem Weg. Dort durfte ich ganz nah ans Ufer und die goldenen Oktoberfarben genießen.
Der Wandbehang auf dem mittleren Bild heißt "Begegnung am Waldteich". Ich musste ganz genau hinschauen, um den Froschkönig auf dem Bild zu finden. Ob es an den Knöpflesteichen wohl auch einen Froschkönig gibt? Ich habe keinen gesehen.


Schaut her, was ich da auf dem Weg gefunden habe! Da war ich ganz schön stolz auf mich. Die angeknabberte Stelle stammt aber nicht von mir...

Das ganze Wochenende war schönes Wetter. Uns so setzte sich Margarete zum Filzen in den Garten. Hier seht ihr einen Drachen im Entstehen. Margarete filzt eigentlich fast nur nass, mit Wasser und Seife, nur die Details am Schluss mit der Filznadel. An diesem Drachen probiert sie aber gerade eine neue Technik aus, die meine Besitzerin Era (Lichtfilz) ihr gezeigt hat. Das geht genau umgekehrt: Erst mit der Filznadel und ganz am Schluss mit Wasser und Seife. Da musste ich natürlich kräftig mithelfen, ich habe ja schon oft erlebt, wie so ein Drache gemacht wird.


Mit einem eigens für mich improvisierten Filznadelhalter konnte ich dafür sorgen, dass alle Teile an die richtige Stelle kamen. Margarete hätte bei der ganzen Nadelei fast die Geduld verloren. Aber mittlerweile war der Drachen schon ganz gut zu erkennen. Aber bis er fertig ist, ist es noch ein langer Weg und viel Arbeit.


Der Drache bekommt noch Flügel, dann eine farbige Haut, die auch noch nass überfilzt wird. Die endgültige Fertigstellung konnte ich nicht mehr sehen, da ich bin vorher weitergereist bin.
Und damit ich alle künftigen Reisen komfortabel und schnell zurücklegen kann, bekam ich von Margarete noch ein besonderes Geschenk:

Ich war begeistert und habe bei der Gestaltung meines neuen Reisebusses natürlich kräftig mitgeholfen! Ich bekam dafür sogar eine eigene Schürze umgebunden, weil Margarete meinte, dass ich zu viel mit den Farben kleckere.

Und Tschüss! Weiter geht die Tour...

1 Kommentar:

  1. Ein schöner und interessanter Bericht. Vielen Dank auch für die Einblicke in Margaretes Inspiration und Arbeitsweise. Ich habe mal wieder richtig Lust, den Thüringer Wald zu besuchen.

    AntwortenLöschen