Nach meiner Reise an den Seddiner See ging es nun nur ein wenig weiter südlich, mitten ins schöne Leipzig. Ich wurde sehr herzlich empfangen und besonders von der kleinen Paula-Liesbeth auf`s Innigste geherzt. Der fantasiebegabte Leser darf sich süße Kinderküsse vorstellen, die die Kamera mangels Schnelligkeit leider nie einfangen konnte. Hach, da wurde es mir gleich ganz warm um`s kleine Entenherz.
So wurde ich gleich in die Familie integriert und durfte in bedeutender Weltliteratur mitschmökern.
Dann bekam ich einen Platz auf dem Klavier zugeteilt und mußte mir mehrere Tage hintereinander stundenlang Flötentöne anhören. Ich sage euch, das war harte Entenohrenarbeit! Mir brummte ganz schön der Kopf. Selbstverständlich wollte ich dann auch einmal die Flöte ausprobieren. Hm, so richtig habe ich das mit dem Ansatz noch nicht rausgefunden...
Nachdem diese Phase ein Ende fand, ging es endlich los. Das "Westpaket" auf der Karl-Heine-Straße stand auf dem Programm - und ich durfte mit. Hier bauen wir zusammen in aller Herrgottsfrühe den Stand auf. Eine ganz schöne Plagerei, aber so konnte ich endlich sehen, was für Sachen meine "Beherberber" eigentlich anbieten.
Jede Menge Schmuck, Knöpfe, Anhänger, Genähtes...aber wo ist denn all das Gefilzte? Keine Wolle?
Ach so, nach oben gucken mußte ich. Die meisten wolligen Sachen befanden sich über meinem Entenkopf und ließen den Stand von weitem ganz einladend bunt aussehen.
Und bei genauerem Hinsehen entdeckte ich auch noch eine kleine Filzecke auf dem Tisch. Cindy erklärte mir, dass ihr bei all diesen neuen CE-Verordnungen ein wenig die Freude am figürlichen Filzen abhanden gekommen sei.
Wie schade eigentlich, ich hoffe, das wird sich wieder ändern. Voll war der Stand in jedem Falle trotzdem und auch die Leute ließen dann nicht lang auf sich warten.
Da habe ich mich dann lieber hinter den Markttisch verzogen und von dort aus den Verkauf geleitet. Hab mich richtig wohlgefühlt in dieser wichtigen Position.
Und dann wurde ich entführt...hilfe!!! Kam doch die kleine Paula-Liesbeth, griff mich kurzerhand und wollte mit mir allein über den Markt laufen...kurzzeitig bekam ich schweißnasse Watschelfüße - die ganzen Autos, die vielen Leute...dann wurden wir auch schon aufgehalten und ich durfte wieder meine Chefposition beziehen. An diesem Abend war ich froh wieder in der warmen Wohnung zu sein und habe lang und tiiief geschlafen und von vielen Artgenossen geträumt.
Anderen Tags ließ ich mich auch nicht davon abhalten auf dem Balkon nach diesen Ausschau zu halten. Aber wenn welche kamen, so haben sie mich nie gesehen. Naja, ich war denn auch gar nicht mehr so sicher, ob ich wirklich auf dem Wasser schwimmen will. Habe es lieber nicht auf den Versuch ankommen lassen.
Dann hatte ich eine Begegnung der zweiten Art, ich glaube, wir hatten beide genauso viel Angst voreinander...
Nun wollte ich aber endlich sehen, wo Cindy all ihre Werke anfertigt. Ein Filzatelier gibt es nicht, aber ein Arbeitszimmer, was gleichzeitig auch Bürofunktionen und Musikzimmerdasein inne hat. Hier fand ich ein riesiges Wollelager vor. Halleluja - ich war beeindruckt. Cindy gab zu, selten an Wolle vorbeigehen zu können.
Natürlich wollte ich dann auch einem Entstehungsprozess beiwohnen und ich sah, wie einer kleinen Fee Leben eingehaucht wurde.
Erst konnte ich mir nicht so recht vorstellen, wie da wirklich eine Fee draus werden sollte, dann war ich vom Resultat doch echt begeistert.
Wie? Und diese braune Kugel? Was soll das werden? Ein Huhn? Ein Konflikthuhn? Da lachen ja die Enten! Daran glaube ich nicht. Ich habe ja viel Entenfantasie, aber da kommt auch diese ins Stocken...na, ich bin gespannt.
Nun möchte ich euch noch den zweiten Teil von direkt-direkt vorstellen, denn nur zusammen sind die zwei Frauen der Shop "Kurswechsel": Rosita. Rosita kann all das, was Cindy nicht kann - und das ist ziemlich viel, wie Cindy mir versicherte. Ob nähen, Essig herstellen, imkern, Seife sieden, Knöpfe und Schalen herstellen, all das und noch mehr macht Rosita und hat mich damit wirklich beeindruckt! Sogar stricken kann sie - hier bin ich ihr ein wenig zur Hand gegangen und habe die Wolle gehalten.
Außerdem mußte ich meinem weiblichen Wesen nachgeben und ein wenig von direkt-direkt `s Schmuck ausprobieren. Also, ich finde, er steht mir fantastisch!
So mache ich mich nun um einige bunte Erfahrungen reicher auf meine nächste Reise zu Margarete nach Thüringen. Ich bin schon sehr gespannt auf sie und grüße euch mit all den ähnlichen Artgenossen, die ich hier angetroffen habe und die mir den Aufenthalt hier recht kurzweilig werden ließen.
Eure Mogo